Robert Schott
ist mein Name, geboren wurde ich am 16. Juni 1968 in Gelsenkirchen.
1984 begann ich meine 3jährige Ausbildung zum Friseur, die ich mit mal mehr und mal weniger Begeisterung meisterte. Danach war ich 4 Jahre bei der Bundeswehr, später als Unteroffizier, um zu merken, dass es mir dort zu unpersönlich zugeht. So habe ich anschließend die beste Friseurfachschule Deutschlands besucht: Harder in Duisburg. Dort belegte ich ein halbes Jahr lang Tageskurse mit den Schwerpunkten Farbe, Pivot Point, Herren u. Damenfach und eignete mir zudem Fachkenntnisse in Beratung und Technik an.
Darauf folgte die Zeit des Jobbens in verschiedensten Friseursalons, durch die ich zu der Erkenntnis gelangte: Ich will etwas eigenes machen! Hierzu braucht man bekanntlich Kohle, also folgten weitere Jobs als Gerüst- und Gartenlandschaftsbauer. Bald war ich urlaubsreif — um mir diesen erlauben zu können, nahm ich auch noch Arbeit in der Kleiderfabrik von K. Lagerfeld an.
Und dann endlich mit 2 Freunden und Motorrädern Richtung Süden zum Gardasee! Die Tour ging quer durch Österreich über Italien, durch die Schweiz und am Bodensee vorbei zurück nach Deutschland. Von dem Geld war, wie zu erwarten, nicht mehr viel übrig. Also wieder jobben.
Durch Zufall geriet ich genau jetzt an ein freies Ladenlokal in Westerholt, das ich natürlich renovieren und dessen Einrichtung ich übernehmen musste. So verkaufte ich mein Moped, damals noch eine umgebaute Shadow und setzte alles daran, den Laden in Schwung zu bringen. Ohne die Hilfe von vielen Freunden hätte ich die ganze Aktion nicht gepackt, dafür hier nochmal ein großes Dankeschön.
Im März 1994 konnte ich Schnipp Schnapp eröffnen! Darauf war ich mächtig stolz, wusste aber auch, dass ich nun alles geben musste, um nicht nach einem halben Jahr pleite zu gehen. Es war nicht ganz einfach, da ich eine Gangart einschlug, die für Westerholt wohl nicht ganz alltäglich war: die Aufmachung meines Ladens und wahrscheinlich auch meine machten die Leute erstmal skeptisch. *grins*
Trotzdem hatte ich viel zu tun und kam nicht selten erst gegen 21.oo aus dem Geschäft, diese One-Man-Show machte ich über 4 Jahre. Zudem gab es einige Events, eines davon die Groove Zone im Schacht 8: Ich färbte und schnitt den Technofreaks von abends bis morgens um 6.oo die Haare — für lau!
Später sorgte meine Idee mit den Intimfrisuren noch mal für Aufregung in Westerholt. Horrorstories machten die Runde und die anderen Friseure beteiligten sich mit größter Freude daran, die Gerüchteküche anzuheizen. Den einen oder anderen habe ich damit erschreckt, aber der Großteil meiner Kundschaft hielt mir die Treue und übte Toleranz. Nun nach knapp 7 Jahren wechselte ich das Ladenlokal, um mich zu vergrößern und zog auf die Bahnhofstr.138.
Seit fast 5 Jahren lebe ich mit meiner Freundin Babs im Alten Dorf von Westerholt und fühle mich sehr wohl dabei. Zu einem großen Teil liegt das bestimmt auch daran, dass ich unter meinen Kunden viele gute Bekannte und Freunde gefunden habe.
Soweit bis November 2oo1!